Sind die riesigen Sammelsäcke nach endlosen Tagen mit gebücktem Rücken endlich gefüllt, wird die ganze Ausbeute sortiert und verkauft. Für ein Kilo bedrucktes Papier gibt es 15 Rappen; für weisses Papier 30 Rappen und für ein Kilo Plastiksäcke 80 Rappen. So schafft es eine Familie mit Kindern zu einem Einkommen zwischen vier und sieben Franken pro Tag.
Wem die Sammelroute auf Delhis Strassen zu wenig einbringt, versucht sein Glück auf dem in Rauchschwaden gehüllten Abfallberg Bhalaswa. Hier kippen alle fünf Minuten die Lastwagen des städtischen Abfallwesens den eingesammelten modrigen Kehricht aus.
Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang stochern täglich Hunderte Frauen, Männer und Kinder zwischen Kühen und Schweinen im Müll – getrieben von der Hoffnung, Wertiges aus besseren Wohngegenden zu finden. Alte Handys, Kupferkabel, Eisen, Haare stehen ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Und dafür riskieren sie viel. Sogar ihr Leben, wenn die gefährlichen Emissionen ihre ungeschützten Atemwege verätzen.